Bei einer Beratung musste ich jüngst daran denken, dass Unternehmen manchmal ein wenig wie Schiffe sind. In diesem Falle war der Mandant zum Glück keine „Titanic“, vielmehr ein Schnellboot. Ein Unternehmen, das in jüngster Zeit ein enormes Wachstum verzeichnet, das richtig durchstartet und das volle Fahrt aufgenommen hat. Die Sorge des Unternehmers war es nun, wie er mit seinem „Schnellboot“ auch künftig sicher bei Wind und Wetter unterwegs ist, wie er das Unternehmen nachhaltig stabil aufstellt.
Für Boote wie auch Unternehmen ist es wichtig, sich auf verschiedene „Witterungsbedingungen“ einzustellen und möglichst flexibel zu sein – besonders mit Blick auf die Finanzen.
Es ist wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis von Innenfinanzierung und Außenfinanzierung zu haben. Ein zu hoher Verschuldungsgrad kann fatal sein, wenn einmal das Geschäft abebbt oder das Unternehmen in schwierige Gewässer kommt. So etwas passiert schnell mal, wenn sich die wirtschaftliche Situation insgesamt (z.B. Finanzkrise), in der Branche (z.B. Automobil-Krise) oder die individuelle Situation des Unternehmens (z.B. Wegbrechen von zentralen Kunden, Ausfall wichtiger Lieferanten, personeller Ausfall z.B. des Geschäftsführers) plötzlich verschlechtern. Kann man in solchen Situationen auf Rücklagen und eigene Mittel zurückgreifen, ggf. noch bestehende Kreditlinien ausweiten, so kann man die Krise aushalten. Ist man dagegen vorher schon am Limit, wird es schwierig.
Nicht zu vernachlässigen ist die Liquidität des Unternehmens: Hohe Umsätze zu erzielen und Gewinne zu erwirtschaften, bedeutet nicht automatisch, dass man alle fälligen Rechnungen zahlen kann! Eine nicht ausreichende Liquidität ist einer der Hauptgründe für die Insolvenz eines Betriebes. Deshalb ist es für eine robuste Aufstellung enorm wichtig, die Finanzplanung im Auge zu behalten.
Kenne dein Gewässer bzw. dein Geschäft! Man muss wissen, wann welche Einnahmen und Ausgaben anstehen, um die notwendigen Mittel vorzuhalten. Gleichzeitig sollte sich jeder im Klaren sein, was Umsätze, was Kosten und was tatsächliche Gewinne sind, oder wo der Break Even Point von Investitionen liegt, d.h. ab welchem Ertrag sich eine getätigte Investition rentiert. Ergänzend kann man Überlegungen zum Risiko-Management anstellen, z.B. Szenarien analysieren, die Entwicklungen im besten und schlechtesten Falle aufzeigen.
Vor allem sollte man nie glauben, die See ist ruhig und wird immer ruhig bleiben. Stellt man sich bei gutem Wetter schon stabil auf, kann man auch Stürmen trotzen. Das erfordert Vorausplanung, eine solide Finanzierung und die nötige Flexibilisierung im Unternehmen. Dann ist man gerüstet für jedes Wetter! Wir unterstützen Sie gerne dabei.